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Biodiversität und Artenschutz im Fokus

Beauftragte von fast 140 Regierungen haben an der einwöchigen Tagung der neunten Vollversammlung des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) vom 3. – 9. Juli 2022 in Bonn teilgenommen, um die Wissenschaft und die Erkenntnisse voranzubringen, die die biologische Vielfalt weltweit schützen.

Banner im Wind in unterschiedlichen Farben mit IPBES Logo.
© IISD_ENB _ Sean Wu

Die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke betonte während der Veranstaltung, dass die globale Krise der biologischen Vielfalt von Tag zu Tag dringlicher wird und die Arbeit des IPBES einen äußerst wichtigen Beitrag zu den globalen, regionalen und nationalen Bemühungen um einen wirksameren Schutz der biologischen Vielfalt leistet. Die Politik und die Maßnahmen müssen sich auf Wissenschaft und Evidenz stützen.

2019 sorgte der Rat mit seinem globalen Bericht und der Erkenntnis, dass weltweit eine Million Pflanzen- und Tierarten vom Aussterben bedroht sind für einen Aufschrei. Der Rat zeigt nicht nur das Ausmaß des Biodiversitätsverlustes auf, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen als Ausweg aus der Krise. Im Zuge der näher rückenden 15. Vertragsstaatenkonferenz zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD COP 15) im Dezember 2022 soll das IPBES-Arbeitsprogramm dabei unterstützen, einen neuen globalen Handlungsleitfaden zum Schutz von Arten und Ökosystemen sowie zur nachhaltigen Nutzung der Natur zu entwickeln.

Vorgestellte Inhalte:

Für die zukünftige wissenschaftliche Politikberatung wurden in der vergangenen Plenarsitzung zwei neue Berichte diskutiert und den Mitgliedsstaaten zur Annahme vorgelegt, die auf den Ergebnissen des globalen Berichts aufbauen. Vorgestellt wurde der Bericht über die nachhaltige Nutzung wildlebender Arten (sogenanntes „Sustainable Use Assessment“), der die Umsetzbarkeit und die Optionen für die nachhaltige Nutzung wildlebender Algen-, Tier-, Pilz- und Pflanzenarten an Land, im Süßwasser und in den Ozeanen durch Menschen in aller Welt begutachtet sowie der Bericht über die unterschiedliche Konzeptualisierung der vielfältigen Werte der Natur und ihres Nutzens (sogenanntes „Values Assessment"). Diese werden zeitnah auch für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Zukünftig wird sich noch herausstellen, welche relevanten Bezüge und Handlungsoptionen es für Akteurinnen und Akteuren in Deutschland gibt und wie diese auf nationaler Ebene von der Politik aufgegriffen werden.

Hintergrund:

Der Weltbiodiversitätsrat ist ein wissenschaftliches Beratungsgremium, das in der Regel jedes Jahr tagt und wegweisende Beschlüsse trifft. Die Hauptaufgabe besteht darin, die Politik zum Thema biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen zu beraten. Dafür sammelt er weltweit wissenschaftliche Daten, analysiert diese und zeigt politische Handlungsmöglichkeiten zum Schutz der biologischen Vielfalt auf.

Weiterführende Informationen:

Aufnahme der Eröffnungsfeier vom 3. Juli: https://www.youtube.com/watch?v=hTottDGbP14