Innerhalb von MonViA hat die Biene ebefalls eine wichtige Rolle. In mehreren Monitoringmodulen setzen sich die Projektbeteiligten mit ihrer Erfassung, Entwicklung und ihrer Bedeutung für die Agrarökosysteme auseinander.
Honigbienen
Innerhalb des Honigbienen-Monitorings in Agrarlandschaften soll eine bundesweite Datengrundlage zum Zustand und der Entwicklung von Honigbienen und Bienenhaltung in Agrarlandschaften geschaffen werden. Anhand bestehender historischer und aktueller Datensätze (u.a. Gewicht der Bienenvölker, Landnutzungs-, Umwelt- und Wetterdaten) werden Langzeittrendanalysen geschaffen. Ebenso wird eine digitale Plattform für das Monitoring konzipiert, auf der deutschlandweit regional erhobene Erfassungsdaten aus unterschiedlichen Quellen in einer Datenbank zusammengeführt werden.
Zusätzlich ist die Erhaltung der genetischen Vielfalt der Honigbiene ebenfalls von hoher Bedeutung für die Zukunft. Ein möglichst breiter Genpool ist wichtig für die Anpassung an zukünftige Bedürfnisse und Herausforderungen wie den Klimawandel oder auch Bienenkrankheiten und –parasiten. Deshalb startete 2021 innerhalb von MonViA die deutschlandweite und erstmalige Erfassung dieser innerartlichen Vielfalt. Das Ziel des Projektes ist eine möglichst repräsentative Erfassung der genetischen Vielfalt der Honigbienenpopulationen in Deutschland. Dafür werden etwa 2.000 Proben von Arbeiterinnen aus unterschiedlichen Bienenvölkern genetisch analysiert. Dadurch kann man Rückschlüsse auf Verwandtschafts- oder Inzuchtverhältnisse ziehen und genetische Einengungen erkennen. Daraus lassen sich wiederum das aktuelle Ausmaß der Gefährdung und Gegenmaßnahmen ableiten. Das Modul bildet damit einen bedeutenden Grundstein für den Schutz der genetischen Vielfalt der Honigbiene in Deutschland. Zukünftig soll ein regelmäßiges Monitoring der innerartlichen Vielfalt die Entwicklung der heimischen Honigbienenvielfalt ermöglichen.
Wildbienen
Wildbienen sind effektive Bestäuber zahlreicher Kultur- und Wildpflanzen. Sie erbringen unverzichtbare Leistungen für die Landwirtschaft. Innerhalb des Wildbienen-Monitorings in Agrarlandschaften werden tötungsfreie Erfassungsmetoden erarbeitet, um Wildbienen zukünftig einheitlich in den Agrarlandschaften Deutschlands erfassen zu können. Neben hohlraumnistenden Wildbienen in Nisthilfen werden ebenfalls Hummeln und bodennistende Wildbienenarten betrachtet. Durch die Einbeziehung von Akteurinnen und Akteuren aus dem ländlichen Raum für die Erfassungsaktivitäten (Citizen Science) unterstützt das Wildbienen-Monitoring die Bewusstseinsbildung für die Bedeutung von Wildbienen und ihrer Bestäubungsleistung für landwirtschaftliche Produktionssysteme und fördert über Bildungsangebote zusätzlich Artenkenntnisse.