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Das „Ackerunkräuter-Monitoring“ fokussiert sich auf die spontane Vegetation der Ackerflächen in Deutschland. Ackerflächen bilden den größten Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche, weisen aber insbesondere unter intensiver Bewirtschaftung eine geringe floristische Diversität auf. Weil Ackerunkräuter vielen Insektenarten (z.B. Bestäubern) Nahrung und Habitat bieten, kommt ihnen eine hohe Bedeutung im Agrarökosystem zu.
Da bislang in Deutschland kein nationales und langfristiges Monitoring der Unkrautvegetation auf Ackerflächen durchgeführt wird, kann derzeit über die Entwicklung und den Trend der Diversität von Ackerwildkräutern keine Aussage getroffen werden. Das ist aber eine wesentliche Voraussetzung um den Zustand und die Entwicklung von Biodiversität im Agrarraum, vor allem vor dem Hintergrund sich ändernder Anbaubedingungen, zu beschreiben. Aus diesem Grund wurde ein Konzept für ein nationales Monitoring der Ackerwildkräuter entwickelt.
Das Konzept umfasst den für ein nationales Monitoring erforderlichen Stichprobenumfang (Anzahl Ackerflächen) und die Beschreibung zwei praktikabler Ansätze für die Stichprobenauswahl. Ebenso wurde eine Methode zur Erfassung der Unkrautdiversität auf der Ackerfläche erstellt sowie ein Ansatz zur Verarbeitung und sicheren Veröffentlichung der zu erhebenden Daten skizziert. Auch die jährlichen Kosten für die Umsetzung des Monitorings wurden abgeschätzt.
In den Jahren 2022 und 2023 wird die praktische Umsetzung des Konzeptes auf über 50 Praxisflächen in Niedersachsen und Brandenburg geprüft. Eine exemplarische Analyse der erhobenen Daten wird die Prüfung abschließen. Mit den Erfahrungen aus zwei Erprobungsjahren wird das Konzept überarbeitet und für eine mögliche nationale Umsetzung finalisiert.
Lena Ulber
Julius Kühn-Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland
lena.ulber(at)julius-kuehn(dot)de
Christoph von Redwitz
Julius Kühn-Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland
christoph.redwitz(at)julius-kuehn(dot)de