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Landnutzungs-Monitoring (Fernerkundung) Landnutzungs-Monitoring (Fernerkundung)

Landnutzungs-Monitoring (Fernerkundung)

Das Vorkommen und die Vielfalt von Insekten und anderen Organismengruppen in der Agrarlandschaft wird maßgeblich durch die Nutzung und Nutzungsintensität der landwirtschaftlichen Flächen beeinflusst. Ein Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften erfordert deshalb - neben der Kenntnis über die Verbreitung und Diversität von Organismengruppen - eine repräsentative Datengrundlage über die Landnutzung und Lebensraumvielfalt in der Agrarlandschaft.

Die Satelliten-Fernerkundung ist in der Lage, wiederkehrend und flächendeckend die Landoberfläche zu erfassen und hieraus Informationen über die Landnutzung und deren Veränderung zu generieren. Dies umfasst sowohl Angaben zum Status Quo, zu kurzfristigen Veränderungen als auch zu Trends in der Landnutzung.

Ziel des Moduls „Landnutzungsmonitoring – Fernerkundung“ ist die Schaffung einer Datengrundlage sowie einer Geodateninfrastruktur, die es ermöglichen, auf Basis von Satellitenbild- und weiteren Geodaten regelmäßig und langfristig den Zustand und die Veränderungen in der Agrarlandschaft für ein Trendmonitoring zu dokumentieren. Hierzu werden in der ersten Phase zunächst eine Reihe von Attributen der Landnutzung und Landnutzungsintensität erfasst. Aus diesen werden in der zweiten Phase satellitenbasierte Biodiversitäts-Indikatoren generiert, die eine Grundlage für die zukünftige Bewertung von Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften für Deutschland liefern.

Von der Sentinel-2 Szene zum Teil-Indikator "Anbauvielfalt"

Links: Sentinel-2 Satellitenbild einer Region südlich von Braunschweig, Niedersachsen; Mitte: Kartierung der Hauptfruchtarten auf Basis von Copernicus-Satelliten-Daten; rechts: beispielhafte Darstellung der "Anbauvielfalt" für 1 km² Hexagone. Die Abbildung zeigt anhand eines Beispiels den Ablauf von der Aufnahme eines Satellitenbildes bis zur Berechnung und Darstellung eines (Teil-) Indikators der Lebensraumvielfalt auf. Die Anbauvielfalt ist ein Maß dafür, wie viele unterschiedliche Fruchtarten in welcher Verteilung innerhalb eines Landschaftsausschnitts (hier: Hexagone) vorkommen. Je höher der Wert, desto höher ist die Anbauvielfalt in der Hexagon-Zelle. Eine hohe Diversität des Anbaus hat im Allgemeinen eine positive Auswirkung auf die Lebensraumvielfalt und damit die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft. Datenquellen: Sentinel-2 (ESA); ATKIS DLM (Geobasisdaten: © GeoBasis-DE / BKG 2018).

Ansprechpartner/in

Stefan Erasmi
Thünen-Institut für Betriebswirtschaft
stefan.erasmi(at)thuenen(dot)de

Marcel Schwieder
Thünen-Institut für Betriebswirtschaft
marcel.schwieder(at)thuenen(dot)de

Markus Möller
Julius Kühn-Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde
markus.möller@julius-kuehn.de

Heike Gerighausen
Julius Kühn-Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde
heike.gerighausen(at)julius-kuehn(dot)de