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Bodenmikroorganismen Organismenvielfalt

Organismen im Boden sind weit mehr als nur Regenwürmer. Den größten Anteil an Vielfalt und Biomasse stellen Bodenmikroorganismen wie Bakterien, Archaeen und Pilze. Sie übernehmen zentrale Aufgaben für die Bodenfruchtbarkeit, die Bodenstruktur, im Nährstoffkreislauf und sind damit entscheidend für einen gesunden, funktionierenden Boden. Die Gesamtheit der Mikroorganismen im Boden – das Bodenmikrobiom – ist insbesondere für landwirtschaftliche Böden relevant, z. B. beim Abbau von Agrochemikalien und bei der Förderung des Pflanzenwachstums. Gleichzeitig können intensive Bewirtschaftung und Umweltveränderungen die mikrobielle Vielfalt beeinträchtigen und damit wichtige Bodenfunktionen gefährden. Obwohl sein Potenzial für die Landwirtschaft groß ist, findet das Bodenmikrobiom bisher wenig Beachtung.

Die Bodenzustandserhebung Landwirtschaft des Thünen-Instituts liefert eine umfassende und repräsentative Datengrundlage zum Zustand deutscher Agrarböden. Um ihre Aussagekraft für Klimaschutz und nachhaltiges Bodenmanagement weiter zu erhöhen, werden in der Zusammenarbeit zwischen der Bodenzustandserhebung Landwirtschaft und MonViA auch Bodenmikroorganismen systematisch erfasst. Hierfür werden Methoden entwickelt, um Bodenmikrobiome reproduzierbar zu charakterisieren und Veränderungen über die Zeit zu verfolgen. Dazu gehören unter anderem Fragen nach Dynamik zwischen “wer ist da und was machen die?“ sowie dem Zusammenspiel verschiedener Mikroorganismengruppen. Ziel ist es, wissenschaftlich belastbare Grundlagen für ein langfristig tragfähiges Monitoring mikrobieller Vielfalt in Agrarböden zu schaffen und zuverlässige Status- und Wirkungsindikatoren als „Langzeitgedächtnis“ des Bodens zu etablieren.
 

Fotocollage mit drei Frotos von Boden mit Pflanzen
Ackerböden sind divers und das Mikrobiom des Bodens unterscheidet sich in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren, wie der Bewirtschaftung, dem Bodentyp und unterschiedlichen Umweltbedingungen. Beispielhafte Bilder von Maisbestand, offener Ackerboden und Zuckerrübenbestand.
© Julia Schröder

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