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Hintergrund und Ziele

MonViA ist das bundesweite Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften. Wir erfassen Zustand und Veränderung der Lebensraum-, Organismenvielfalt und der genetischen Vielfalt. Wir bewerten agrarumweltpolitische Maßnahmen und ergänzen die bundesweiten Biodiversitätsindikatoren um relevante Indikatoren für die Landwirtschaft.

 

Hintergrund

© BLE

Etwa die Hälfte der Fläche der Bundesrepublik Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt. Daher kommt der Landwirtschaft eine bedeutende Rolle für die Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt zu. Aktuelle Stellungnahmen weisen darauf hin, dass in der Art und Weise der landwirtschaftlichen Nutzung und der Ausgestaltung der Agrarlandschaften viele Ursachen für den Rückgang an biologischer Vielfalt begründet sind.

Derzeit lassen Daten und Indikatoren aus bestehenden Monitoringprogrammen nur in begrenztem Umfang wissenschaftlich belastbare Rückschlüsse auf die zugrundeliegenden Ursache-Wirkungsbeziehungen und auf die Effekte von agrarumweltpolitischen Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt zu. 

Um diese Daten- und Wissenslücken künftig schließen zu können, fiel im März 2019 der Startschuss für das "Nationale Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften" MonViA. Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wird MonViA vom Thünen-Institut, dem Julius Kühn-Institut sowie der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung durchgeführt.

Ziele

MonViA entwickelt ein bundesweites Biodiversitätsmonitoring in Agrarlandschaften, das Veränderungen der biologischen Vielfalt erfasst, eine Bewertung agrarumweltpolitischer Maßnahmen ermöglicht und Indikatoren für die Biodiversität in der Agrarlandschaft liefert.

Dafür sollen wissenschaftlich fundierte Antworten auf folgende Leitfragen gefunden werden:

  • Wie entwickelt sich die biologische Vielfalt in offenen Agrarlandschaften unter dem Einfluss der landwirtschaftlichen Produktion, des Landnutzungs- und des Agrarstrukturwandels?
     
  • Wie wirkt sich die Veränderung der biologischen Vielfalt auf die Leistungsfähigkeit und Stabilität der landwirtschaftlichen Produktionssysteme aus?
     
  • Wie wirken agrar- und umweltpolitische Maßnahmen auf die biologische Vielfalt und welche Maßnahmen sollten der Politik empfohlen werden?

Kürzlich wurde der MonViA Indikatorenbericht 2024 veröffentlicht, der 41 Indikatoren zur Messung der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften darstellt. Diese Indikatoren decken die drei Ebenen der Biodiversität ab:

  1. Lebensraumvielfalt
  2. Organismenvielfalt
  3. genetische Vielfalt

Damit wurde die Grundlage für zukünftige Berichterstattungen geschaffen. MonViA will langfristig und wissenschaftlich basiert Daten zum Zustand und der Entwicklung der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften bereit stellen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen eine nachhaltige Agrarlandschaft zu gestalten, in der die biologische Vielfalt erhalten, gefördert und in die landwirtschaftliche Praxis integriert wird.

In enger Zusammenarbeit mit Forschung, Politik, Landwirtschaft und Gesellschaft werden wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlagen erarbeitet. Ein langfristiges Monitoring liefert belastbare Daten für Politik, Landwirtschaft und Naturschutz. Zur Bewertung wurden relevante Indikatoren entwickelt. Die Daten werden mithilfe moderner Technologien erhoben wie Citizen Sciene, Fernerkung und Metabarcoding. Durch eine transparente Kommunikation und Citizen Science-Projekte leistet MonViA einen Beitrag zur gesellschaftlichen Partizipation und schafft ein Bewusstsein für die Bedeutung der Biodiversität in Agrarlandschaften.