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Die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen warnt seit vielen Jahren, dass die Vielfalt bei Kulturpflanzen und Nutztieren verloren geht. „So what?“ möchte man sagen. Aber die Vielfalt zu bewahren sichert die Zukunft ab.
Besonders für die Landwirtschaft ist die genetische Vielfalt der genutzten Pflanzen und Tiere eine essentielle Grundlage für künftige Nutzungen und Innovationen, die zur Sicherung der Ernährung und Rohstoffversorgung beitragen. Landwirtschaftliche Systeme mit einer hohen Vielfalt sind besser gewappnet gegen Bedrohungen wie Schädlinge, Krankheitserreger und die Auswirkungen des Klimawandels.
Ebenso ist die Vielfalt heimischer Pflanzensorten und Nutztierrassen sowie das Wissen über Anbau, Vermehrung und Nutzung ein schützenswertes Kulturgut mit wirtschaftlichem Potenzial. Ob als Gesicht einer Region, wie das Murnau-Werdenfelser Rind, oder als Teil der regionalen Geschichte, wie beim Grünkohl Lippische Palme: Beispiele lassen sich für alle Regionen Deutschlands finden, sodass eine Wertschöpfung möglich ist.
Wie steht es um die genetische Vielfalt auf Feldern, Wiesen und im Stall?
Die Ebene der genetischen Vielfalt hat bislang noch keine ausreichende Berücksichtigung im Biodiversitätsmonitoring gefunden. Aufgrund dessen wird innerhalb von MonViA ein bundesweites Monitoring der genetischen Vielfalt in der Landwirtschaft entwickelt, welches ausgewählte Nutztierarten und Nutzpflanzen im Ackerbau abgebildet.
Vielfalt einheimischer Nutztierrassen
Berechnung des Gefährdungsgrades einer Rasse anhand der Anzahl der in Zuchtbüchern eingetragenen männlichen und weiblichen Tiere (effektive Populationsgröße).
Auf der Grundlage der Bestandszahlen erfolgt alle zwei Jahre eine Einstufung in Gefährdungskategorien von der BLE und dem Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen.
Genetische Kulturpflanzenvielfalt im Anbau
Auswertung der Agrarstatistik ab 1920 zur Anzahl angebauter Fruchtarten und deren Anbaufläche.
Erstellung von Sortenlisten der 4 repräsentativen Arten Weizen, Kartoffel, Möhre und Apfel und zugehöriger Anbaufläche.
Genetische Analysen von gelisteten Sorten der repräsentativen Arten in Hinblick auf ihre genetische Variabilität.
Genetische Honigbienenvielfalt
Genetische Erfassung der deutschen Honigbienenpopulationen anhand von 2000 respräsentativen Proben aus ausgesuchten Honigbienenvölkern.
Abbildung der Züchtungsstruktur durch Befragung von Imkerinnen und Imkern sowie Züchterinnen und Züchtern.
Monika Winkler
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Informations- und Koordinationszentrum für biologische Vielfalt
Email: Monika.Winkler(at)ble(dot)de